Heute möchte ich Maria Almana gratulieren. Ich weiß, ich bin ein wenig spät dran, denn der 5. Geburtstag ihrer Blogs 50+ und Unruhewerk liegt schon ein paar Tage zurück. Aber ich erinnere mich noch gut an die Startphase und an meine Gefühle. Auch ich war damals aufgerufen, mein Blog vorzustellen, und ich dachte mir, soll ich mich jetzt hier wirklich als alte Bloggerin äußern? Ich habe zwar in meiner Stadt einen Verein mitgegründet, in dem man „gemeinsam gut älter werden kann“, aber hier sieht schließlich jeder meine Falten…
Nun, ich habe mich trotzdem angemeldet, und nun stöbere ich ab und zu durch Marias Blog und bin erstaunt, wer sich da versammelt hat. Sie stellt schöne Seiten vor, auf denen phantasievolle Arbeiten älterer Blogger gezeigt werden. Die Vielfalt kennt kaum Grenzen. Herzlichen Glückwunsch zu dieser virtuellen Bibliothek der Möglichkeiten.
Ein weiteres Kapitel hat Maria Almana mit ihrer „Eigensinn-Trilogie“ aufgeschlagen. In drei Bänden beschreibt sie für uns den Wert des Eigensinns. Und da kann ich nur zustimmen. Was gibt es besseres als eigensinnige Texte und Ideen?
Allerdings: Wer Verkaufserfolge erzielen möchte, vielleicht sogar in einem größeren Verlag, hat Barrieren zu überwinden. Ich habe mit einer Literaturagentin gesprochen, die mir unverblümt sagte, dass Autoren, die bereits einen Erfolgstitel gelandet haben, klare Vorgaben bekommen, wie weitere Geschichte zu laufen haben. Zugegeben, sie vermarktet vor allem Frauenliteratur. Und in diesem Genre gibt es einen weiteren Haken: Da viele Frauen Belletristik lesen, lieben sie weibliche Protagonisten. Besagte Agentin riet mir also, ich solle unbedingt eine Heldin schaffen.
Dumm gelaufen: In meinem neuen Roman ist die Heldin ein Mann. Ganz einfach, weil ich mal eigensinnig ausprobieren wollte, wie das ist als Frau als Mann zu agieren. Nun, es hat Spaß gemacht, aber ob es erfolgreich wird? Das ist dem Eigensinn egal.

Der Eigensinn muss gehütet werden – wie ein sorgfältig getragenes Kind. Ganz gleich, ob es sich auszahlt.