Gut, dass die Gartenlokale geschlossen sind. (Ich bräuchte jetzt ein Zwinker-Smiley.) Da kann ich mich in Ruhe meinem Text widmen. Karl spielt darin die Hauptrolle, ein wütender Mann, der fertig ist mit der Welt. Auch im hohen Alter wünscht er sich noch eine neue, und er versucht, seinen Enkel zum Protest zu bewegen – so wie er es damals erlebt hat in den viel zitierten 68ern.
Das Problem ist: Ich habe die Arbeit vor zwei Jahren begonnen. Damals gab es völlig unpolitische Enkel, die durch nichts zum Revoluzzern zu bringen waren. So verging die Zeit: Mein Text lag in der Schublade. Ich hatte anderes zu tun.
Und jetzt: Zunächst rollte Friday-for-Future über uns hinweg. Die Jungen zeigten uns Alten, wie blitzschnell weltweiter Protest organisiert werden kann. Wir schauten atemlos zu. Und jetzt der Corona-Stillstand. So viel Veränderung in solch kurzer Zeit war nie. Karls alte Welt – so viel scheint sicher – ist dahin.
Lohnt es sich, an diesem Text weiter zu arbeiten? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass er sich immer wieder in meine Gedanken drängelt und beachtet werden will.
Gut, dass die Gartenlokale geschlossen sind.
Wäre doch spannend!
Danke. Das freut mich.