Was die Schafe dem Schäfer erzählen

Für uns war es ein biblisches Bild: Hoch auf dem Hügel stand gestern der alte Schäfer, mit dem Teleobjektiv erkannte ich den weißen Bart in einem roten Gesicht, umhüllt von einem Hut, der den Ledermantel krönte. Unbeweglich war er, einer Statue gleich beobachtete er seine Schafe, die saumselig über die Wiese zogen, karges Grün rupften und sich geduldig von den Hütehunden in Zucht und Ordnung halten ließen.

Seit 10.000 Jahren kennt die Menschheit dieses Bild. Die Schafzucht zählt zum ältesten Gewerbe, wurde in Kleinasien erfunden und verbreitete sich dann über die Welt. Für mich ist es tröstlich, dass es solche Szenen noch gibt – sie trotzen einer Zeit, die hektisch nach Neuem sucht und dabei vergisst, dass das Selbstverständliche die Sensation ist: Die ersten Lämmchen sind da.

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