Am Dreikönigstag ist die Ruhe dahin. Der erste Montag im neuen Jahr gibt gerade noch Zeit für einen Rückblick auf zwei Wunder der vergangenen Rauhnächte.
Das Erste hat mit Engeln zu tun, (die Schönen auf dem Foto hat übrigens Caroline Lauscher gemalt).
Aber es geht hier um einen Glasengel, der einer Freundin in die Hand gedrückt worden ist – mit der Bitte, den richtigen Empfänger dafür zu suchen. Immerhin kam er aus gutem Haus, zählte er doch Jahre lang zu den Angeboten des Klosters Maria Laach. Die Freundin musste nicht lange nachdenken. Sie hat eine Bekannte, die – da war sie sicher – das Geschenk lieben würde.
Wie recht sie hatte: Als die Gabe überreicht wurde, traten der Beschenkten Tränen in die Augen und sie stammelte: „Genau vor diesem Engel habe ich gestanden und gesagt: ‚Den hätte ich gerne, aber ich kann ihn mir nicht leisten. Er ist viel zu teuer.'“
Das zweite Wunder ist in der Silvesternacht passiert. Nachbarn zelebrieren dann den schönen Brauch, ein Feuer anzuzünden und darin die Sorgen des vergangenen Jahrs zu verbrennen. Über der Glut darf anschließend ein Wunsch fürs neue Jahr geäußert werden.
Die Dame des Hauses wünschte sich einen Hund und traute ihren Augen nicht, als sie nach dem Feuerwerk in den Stall trat und dort tatsächlich einen Mischling fand. Sie bettete ihn behutsam auf eine Wolldecke und staunte, wie schnell Silvesterwünsche manchmal erfüllt werden.
Schade nur, dass am nächsten Tag überall im Dorf nach einem Hund gesucht wurde. Jonatan war nämlich zuhause ausgerissen, als die Knallerei begann und hatte Zuflucht in Nachbars stiller Ecke gesucht.
