Was so naiv anmutet, ist der winzige Teil eines Wandteppichs der Sami-Künstlerin Britta Marakatt-Labba, der, stolze 23,5 Meter lang, eine Hallenwand der diesjährigen Documenta prägt. Wer sich den zarten Stickereien nähert, wird von Ungewöhnlichem berührt, denn die Künstlerin zeigt die Seelenwanderung ihres Volkes, die in einigen Passagen von hohen Himmeln voller Wunder erfüllt ist. Diese spirituelle Energie ist spürbar, ein Bild voller Verheißung, hinter der sich auch eine düstere Botschaft versteckt: Die Sami mit ihren riesigen Rentierherden sind vom Aussterben bedroht, weil Rohstoffjäger ihre Heimat im hohen Norden Europas gierig betrachten. Die zarte Kunst ist ein stiller Protest gegen die Willkür der Macht – der Documenta sei Dank, dass sie zur Diskussion beiträgt und uns zeigt, was es heißt, Spiritualität zu leben.

Hast du noch mehr Bilder? Gibts irgendwo nen Text dazu? Letztes Jahr habe ich auch ein kleines Special zur Literatur des Nordens gehabt. Unter anderem mit einem sehr schönen Gedichtband… vieles was über die Generationen nur erzählt wurde wird jetzt begonnen aufzuschreiben, worüber ich froh bin weil ich es dann lesen kann.
Nein, liebe Madame Flamusse, leider habe ich keine weiteren Bilder. Mir ist erst nach meiner Rückkehr aufgefallen, wie sehr mich diese Arbeit berührt hat. Wenn du einen besseren Eindruck des gesamten Bildes haben möchtest, hilft dir vielleicht dieser Link weiter:
http://www.blindbild.com/kassel-documenta-14-documenta-halle-june-2017/d14-kassel-documentahalle-marakatt-labba/
Dankeschön!
hab mit Ecosia (Suchmaschine) geschaut und noch ganz viel gefunden, tolle Arbeiten! Danke für den Hinweis
Das freut mich!