Wenn die Fahne der europäischen Einheit geschwenkt wird, kommt mancher Staatspräsident lieber nach Aachen als nach Berlin. Dafür hat Karl der Große gesorgt. Schon vor 1200 Jahren verwaltete er ein riesiges Reich, das keine Grenzen, aber einheitliche Gesetze kannte. Das sind Visionen nach dem Geschmack der modernen Europapolitiker. Kaiser Karl ist in Aachen überall präsent. Die heißen Quellen soll er entdeckt und die Printen geliebt haben. Seine geheimnisvolle Marienkirche zieht Tausende an. Doch Aachen bietet noch mehr: Der Elisenbrunnen erinnert daran, dass die Stadt im 19. Jahrhundert vornehme Badegäste beherbergte, die Rheinisch-Westfälische Hochschule macht mit Spitzenforschung Schlagzeilen, der CHIO hat sich zum größten Reiterfest der Welt entwickelt. Nicht zuletzt: In Aachen ist das Bummeln erfunden worden – und alles, was dazu gehört: Eine romantische Altstadt, große Kaufhäuser und kleine Läden, Cafés, Restaurants, Galerien, Museen und stille Winkel, die entdeckt werden wollen … Die prächtigen Fotos von Jörn Sackermann runden das Lesevergnügen ab und zeigen eindrucksvoll wie aufregend und einladend die Kaiserstadt sich heute präsentiert.
Ulrike Schwieren-Höger, Jörn Sackermann:
Aachen – Bilder . Spuren . Hintergründe,
Grenz-Echo-Verlag, Eupen, 208 Seiten, 39,95 Euro,
ISBN 978-9054332008